Der zuverlässigste Weg, Dein authentisches Selbst zu verletzen und Deine Selbstbestimmung zu untergraben, ist es, der Meinung anderer einen zu hohen Stellenwert beizumessen. Hier ist oft der Anfang allen Übels: Es anderen Recht machen wollen, nicht nein sagen können, fremde Bewertungen ans Selbstwertgefühl oder sogar die Selbstliebe heranlassen… Tust Du dies, ist Deine mentale Verfassung ein Spielball Deines Umfeldes.

Deine eigene Bewertung ist entscheidend

Wenn Du Dir große Persönlichkeiten anschaust, so wirst Du immer wieder feststellen: Viele von ihnen hatten eine Vision, die nicht nur von der Allgemeinheit, sondern auch ihren engsten Freunden und ihrer Familie abgelehnt oder für unmöglich gehalten wurde. Der Fernseher – ein Gerät, das über unsichtbare Wellen Töne und Bilder empfängt – war vor 150 Jahren absolut unvorstellbar. Und Mobiltelefone, wie wir sie jetzt nutzen, gab es vor nicht wenigen Jahrzehnten höchstens als besonders ausgeflippte Sci-Fi-Idee.

All diese Entwicklungen wären nie zu Stande gekommen, wenn ihre Erfinder zu viel auf die Meinung anderer gegeben hätten.
Und auch die Entwicklung Deiner Träume und Deiner Persönlichkeit sollte frei von fremden Bewertungen sein.

Bewertung vs. Kritik

Da heißt nicht, dass Du nicht nach rechts und nicht nach links schauen sollst. Ganz im Gegenteil.
Es gibt Leute, die selbst in ihrem Leben nichts machen. Sie schauen und bewerten, was andere tun. Reden über andere Leute, haben ständig Tipps, ohne selbst praktische Erfahrungen bieten zu können… solche Bewerter sind Gift. Ihnen geht es nicht um Dich, sondern darum, ihrem eigenen Geltungsdrang gerecht zu werden. Auch mal wichtig zu sein, Anerkennung, Einfluss, eine Meinung zu haben…

Die Falle dabei ist: Geschickte Bewerter lassen ihre Äußerungen oft wie wertschätzendes Lob oder konstruktive Kritik erscheinen.

Deswegen folgender Grundsatz, egal ob Dich jemand lobt oder konstruktiv kritisiert:
Achte immer darauf, was die Person selbst für Ergebnisse produziert hat.
Von einem Wohnungslosen willst Du keine Finanztipps, oder, wie Jesus sagte:

„An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.“

Selbstbewertung

Dir ist also grundsätzlich die Meinung anderer egal, außer jemand Kompetentes gibt Dir authentisches Feedback.
Um selbst den Überblick zu behalten, ist außerdem eine der effektivsten Methoden, schriftlich über die eigenen Handlungen, Strategien, Visionen, Erfolge und Misserfolge zu reflektieren.

Immer wieder erlebe ich, dass Menschen diesem Vorschlag gegenüber skeptisch sind. Machen sie es dann doch, lösen sich viele Dinge ganz von selbst oder ihnen wird Vieles klarer, denn Schreiben strukturiert Gedanken und leert den Kopf. Es schafft Platz für neue Gedanken, Lösungen, Entwicklungen.

Wenn Du dann auch noch die Kraft der richtigen Fragen nutzt und nicht in die Negativitätsfalle tappst, hast Du damit schon ein gewaltiges Stück gemeistert.

Die Negativitätsfalle

Die größte Herausforderung bei der Selbstbewertung ist es, die Balance zu wahren. Dabei sehe ich meist zwei Extreme:

  1. Menschen, die extrem schnell mit sich zufrieden sind.
  2. Menschen, denen ihre Leistungen nie gut genug sind.

Letztere sind meist diejenigen mit dem größten Potenzial, das sie in ihrem Perfektionismus einmauern und so nie zur Entfaltung bringen.

Die Mauer einreißen?

Es trug sich einst in Kloster in den Bergen zu, dass der Meister dem Schüler auftrug, eine neue Mauer für den Hühnerstall zu bauen. Der Schüler machte sich sogleich an die Arbeit. Geduldig setzte er Stein für Stein und baute innerhalb kurzer Zeit eine stabile Mauer.

Doch dann sah er ihn. Den schiefen Stein, ganz unten. Er Stand ein wenig heraus und hatte sogar eine andere Farbe – wie hatte das passieren können?

Der Meister kam und lobte den Schüler für seine Arbeit. Der Schüler hingegen wollte von dem Lob nichts wissen. Er sagte: „Meister, ich werde diese Mauer wieder einreißen, seht Ihr denn nicht den schiefen Stein dort unten?“.

Der Meister entgegnete: „Siehst Du denn nicht die 1000 anderen Steine, die perfekt sitzen?“

Lenke Deine Bewertungen

Deine eigenen Bewertungen können genauso toxisch sein, wie die Meinung anderer, wenn Du den falschen Fokus hast. Es ist okay, den einen, schiefen Stein zu sehen und den Fehler nicht noch einmal zu machen. Doch es ist ebenso wichtig, die anderen 1000 ordentlichen, gelungenen Steine zu sehen.

Deswegen ist eine der konstruktivsten Fragen, die Du Dir jeden Tag mindestens einmal stellen kannst: Was ist mir heute gut gelungen?

Es gibt einige weitere solcher Fragen, die Du einfach in einem regelmäßigen Ritual durchgehen kannst und so ganz automatisch zu einem reflektierten, positiven Selbstbild kommst – mehr dazu im Conquer System.

Lernen aus Misserfolgen

Übrigens: Natürlich birgt jeder Misserfolg den Keim des nächsten Erfolgs.
Und mindestens genauso wichtig ist es, die eigenen Erfolge zu sehen und zu reflektieren, um das System dahinter zu erkennen und so multiplizieren zu können – egal, um welchen Lebensbereich es sich handelt.

Fazit

Die qualifizierte Meinung anderer kann ein guter Denkanstoß sein – und nicht mehr.

Akzeptierst Du fremde Meinungen über Dich oder Dein Handeln als die Wahrheit, gibst Du Deine Selbstbestimmung ab.

Herzliche Grüße
Dein Vincent

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