Selbstbestimmte Menschen machen Krafttraining.

Wer selbstbestimmt leben will, braucht einen starken Körper. In der Jugend ist das in unserer verweichlichten Noch-Wohlstands-Gesellschaft nicht so offensichtlich, aber spätestens, wenn Du alt wirst oder mal ein ernsthaftes, körperliches Leiden hast, merkst Du, dass Krafttraining so grundlegend wichtig ist, wie Zähneputzen.

Training in Neuseeland am Strand
Wege und Möglichkeiten gibt’s immer – wie z. B. hier, am Baylys Beach in Neuseeland.

Dabei geht es nicht darum, krasse Muskelberge aufzubauen oder irgendwelche Weltrekorde zu brechen, sondern um Grundkraft und Bewegungskompetenz. Mit all ihren Folgen…

3 Geschichten, wie Krafttraining mir 2022 das Leben rettete.

… und bei der ersten ist es gar nicht so offensichtlich.

1. Die bissigen Straßenhunde

Es war am 17.02.2022 in Ejidal, Playa del Carmen, Mexiko. Ich wohnte etwas außerhalb der Stadt. Wenn es regnete, fiel dort gern einfach mal der Strom aus. Außerdem musstest Du draußen schon aufpassen, dass Du nicht einfach in irgendwelche bodenlosen Löcher läufst, die auf der Straße klaffen. Auf Skorpione oder Taranteln konnte man mit etwas Pech auch treten und naja, wenn Dich die Polizei nicht ausraubt, ein paar Gangs waren in diesem, sehr sicheren (kein Witz) Teil der Stadt auch unterwegs.

Du hast dort grundsätzlich schon bessere Karten, wenn Du nicht schmächtig gebaut bist. Niemand sucht sich ein Opfer aus (raus aus der Opferrolle, rein ins Predator Mindset!). Wer das allerdings nicht so gut einschätzen kann?

Genau, die Straßenhunde. Dort laufen einfach Straßenhunde aller Größen herum. Als ich also an diesem Abend noch eine Runde in der Dämmerung spazieren war, ging plötzlich alles ganz schnell. Aus einer Seitenstraße kamen plötzlich zwei nicht gerade kleine, bellende, zähnefletschende und knurrende Hunde auf mich zugerannt.

Ich hatte gar keine Zeit, um nachzudenken.

Ich zog, wie auf Autopilot, mein Messer, macht einen Ausfallschritt nach vorne und hatte die Klinge vor meinem inneren Auge schon in den Kopf des ersten Hundes getrieben. Doch als hätten sie meinen Reflex erraten, machten die beiden ein paar Centimeter vor mir eine Bremsung als wären sie in eine Wand gelaufen und rannten zurück in ihre Seitenstraße.

Ja, ich musste nicht kämpfen – und das ist die beste Art, zu gewinnen.

Die Basis dafür ist aber das Wissen, dass ich mit dem Gegner mithalten kann. Je stärker Du bist, desto weniger Gegner hast Du und desto mehr Kreaturen kannst Du im Ernstfall einen Kampf liefern, bei dem Du sie ernsthaft in Mitleidenschaft ziehst.

Kein Angreifer will das. Auch – oder gerade – Tiere nicht. Denn in der Natur bedeutet eine Verletzung schnell den Tod.

Fazit zur Straßenhund Story?

Ein Freeze– oder Fluchtreflex hätte mir hier mindestens ein paar Bisse und in der Konsequenz auch Infektionen eingebracht.
Der Fight Reflex hingegen hat die Hunde abgeschreckt.
Einen Fight Reflex hast Du, wenn Dein Unterbewusstsein sich den Kampf zutraut.
Dafür ist körperliche Kraft und auch etwas Erfahrung mit dem Thema Gewalt von enormen Vorteil.

Übrigens: Krafttraining wirkt diesbezüglich oft auch präventiv, da es Deine Körpersprache verbessert und Dich schon von vornherein nicht wie leichte Beute aussehen lässt.

Hier im Gym in Playa del Carmen
Bis hierhin war es eine gute Zeit – hier ein Bild aus dem „Streetfit“ Playa del Carmen

2. Die Mexiko Krankenhaus Story

Es war ungefähr einen Monat nach der Begegnung mit den Straßenhunden, dass ich dann so richtig Glück hatte. Ich war unterwegs in Tuxtla und Palenque. Nachdem ich eine kleine Auseinandersetzung mit einem Mexikaner, der mir nachts mein Handy wegnehmen wollte, für mich entscheiden konnte und erneut in das Vergnügen kam, einen aggressiven Straßenhund abzuwehren (diesmal mit Tritten und zum Glück auch, ohne gebissen zu werden), fand ich dann meinen Meister…

Eine Yersinien Infektion.
Wochenlang (teils blutiger) Durchfall, Krämpfe und kaum eine Chance, etwas zu essen.
Die Mexikaner freuten sich, erzählten mir, es sei eine Blinddarm Infektion und entnahmen mir in diesem Zustand noch den Blinddarm. Nachdem ich mehr als eine Woche nach der OP immer noch nichts hatte essen können und kein Ende der Situation in Sicht war, beschloss ich, nach Deutschland zu reisen.

Das Problem?

Ich hatte, selbst nach rigorosem Aussortieren, immer noch einen 11 kg Backpack und einen 23 kg schweren Koffer.

Wohl doch kein Problem.

Auch nach fast drei Wochen ohne Essen, ohne Bewegung und mit der OP, schaffte ich es, meinen Kram den Kilometer bis zum Bus zu bringen und war dabei sogar noch schneller als die gesunden Leute, die mir ständig im Weg rumliefen.

Das zu überleben und sogar weiterhin noch alleine klar zu kommen, wäre definitiv ohne den guten Trainingsstand vorher nicht möglich gewesen.

Übrigens – in dieser Zeit nahm ich insgesamt 12 kg ab – fast alles davon Muskulatur.

Krafttraining und Rollstuhl
Der richtige Spaß sollte noch kommen…

3. …und ab in den Rollstuhl.

Ja, dieses Jahr hatte ich echt Glück.
Denn ich bekam eine reaktive Arthritis. Die Schmerzen meines Lebens und ein bewegungsunfähiger Unterkörper. Rollstuhl.

Es war spannend zu sehen, wie die Welt aus der Sicht eines Rollstuhlfahrers so aussieht – zumal ich ja nicht wusste, ob ich da jemals wieder rauskomme.

Was aber definitiv ein ganz entscheidender Vorteil war: Oberkörper Kraft. Ohne die hätte ich phasenweise nicht einmal allein auf Toilette gehen können. Und vor allem war es spannend zu sehen: Selbst im Rollstuhl fühlte ich mich noch relativ fit und stark. Das Krafttraining hatte also verhindert, dass der Rollstuhl mir meine Selbstbestimmung vollständig nahm.

Danke.

Es gibt noch mindestens 1000 weitere gute Gründe, Krafttraining zu machen.
Wenn Du noch keine Motivation daran gefunden hast, dann liegt das zu 100% an einem oder mehreren der folgenden Punkte:

  1. Deiner Einstellung dazu – Dir ist nicht klar, was es Dir gibt.
  2. Deinem Bild davon – Du kennst nicht die coolen, hocheffektiven Moves und Übungen, mit denen Du auch in kurzer Zeit krasse Ergebnisse erzielst.
  3. Deinem Glauben an Dich – dass Du, vielleicht sogar nur unterbewusst, Angst davor hast, es falsch zu machen, im Studio nicht klar zu kommen oder sonst etwas.

Krafttraining ist nicht der Fokus des Conquer Systems, aber bei Bedarf helfe ich Dir auch damit – schließlich habe ich 8 Jahre hauptberuflich in diesem Bereich Alltagshelden und Topathleten gecoacht.

Fazit

Mach Krafttraining. Egal, ob Du Bock drauf hast, oder nicht. Es ist wie Zähneputzen. Ohne wird’s früher oder später unschön.

Herzliche Grüße
Dein Vincent

PS: Wenn Du bis hierhin gelesen hast, werden Dich folgende Artikel definitiv brennend interessieren:

  1. Gewalt ist die Lösung – sei brutaler
  2. Predator Mindset – sei kein Opfer
  3. Wie Du die Angst vor dem Tod überwindest und warum das so wichtig ist

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