Vielleicht kennst Du das: Du willst alles erst im Detail verstanden haben und wenn du selbst etwas machst, muss es zu 100% on point sein, bevor Du halbwegs zufrieden damit bist. Weißt Du, Perfektionismus hört sich auf den ersten Blick nicht schlecht an und Dinge gut zu durchdenken kann ebenfalls eine Stärke sein – wenn Du es gebrauchst anstatt Dich davon sabotieren zu lassen.
Overthinking – die Falle des Gewissenhaften
Die Tücke am Overthinking ist, dass es nicht ökonomisch ist.
Die Idee dahinter ist meist: Wenn ich es gut genug durchdenke, ist alles korrekt und ich kann möglichst viele Risiken ausschließen.
Die Probleme dabei?
- Wenn Du lange genug nachdenkst, wirst Du bei fast allen Entscheidungen so viele Risiken finden, dass Du Dich am Ende dagegen entscheidest – selbst, wenn es der bestmögliche nächste Schritt gewesen wäre.
- Egal, um welche Entscheidung es geht: Wenn es eine wichtige Entscheidung ist, ist sie meist mit Risiken behaftet.
- Overthinking trennt Dich von Deiner Intuition und Deinem Urvertrauen. Es verstärkt dafür Angst und Zweifel. Dies wiederum führt zu Entscheidungen aus einem Mangelgefühl heraus – den schlechtesten Entscheidungen überhaupt.
- Einmal in die falsche Richtung gedacht – z. B. durch die falschen Fragen – kann es sein, dass Dein Denken auf die Schnellstraße des Zweifels gerät und Du Dich von vielversprechenden Möglichkeiten abschneidest.
Ein paar einfache Grundsätze zu Entscheidungen
- Deine Entscheidung muss nicht perfekt sein.
Es gibt tatsächlich selten eine perfekte Entscheidung. Deswegen: - Erlaube Dir, Fehler machen.
Fehler machen Dich nicht zu einem schlechteren Menschen.
Fehler machen Dich nicht weniger wertvoll oder weniger liebenswert.
Klassiker: Mache nie denselben Fehler zweimal, reflektiere Fehler und stelle Dir danach immer die Frage: Was habe ich daraus gelernt? - Entscheidung bedeutet Trennung.
Denn Du trennst Dich dadurch von einigen Möglichkeiten, um eine andere zu realisieren. Du bestimmst.
Habe den Mut, Wege abzuschneiden um Deine Energie in die Bahnen zu lenken, die Dich weiterführen. - Entscheidungen sind Grundlage der Selbstbestimmung.
Nur wer entscheidet, hat sein Leben selbst in der Hand! - Keine Entscheidung ist die schlechteste Entscheidung.
Wenn Du Dich nicht entscheidest, gibst Du Deine Eigenverantwortung ab. Denn das Leben oder andere werden Dir die Entscheidung abnehmen. Sich nicht zu entscheiden bedeutet also, sich der Fremdbestimmung zu ergeben. Jedes Mal, wenn Du das tust, wirst Du schwächer.
Regeln für das Treffen von Entscheidungen
Wenn Du es schwierig findest, Entscheidungen zu treffen, bist Du damit nicht alleine.
Ich habe eine gute Nachricht für Dich: Das ist nur Übungssache.
Es fängt bei so Kleinigkeiten wie der Bestellung im Restaurant oder der Eisdiele an. Und hier kannst Du zum Beispiel schon üben:
Die 30-Sekunden-Regel.
Entscheide innerhalb von 30 Sekunden, nachdem Du die Auswahl studiert hast, was Du essen und/oder trinken wirst.
Auch auf die Gefahr hin, dass dann mal was dabei ist, was Du nicht magst.
Übrigens: Entscheidungen treffen ist nicht nur für Selbstbestimmung und Eigenverantwortung wichtig, sondern auch eine Facette gesunder Männlichkeit und extrem sexy.
Overthinking oder zwanghafter Perfektionismus hingegen lässt Dich oft schwach erscheinen.
Akzeptiere den Schmerz.
Wachstum ist meist mit Schmerz verknüpft und so sind es auch viele Entscheidungen. Selbst kleine. Wenn Du dies erkennst, ist das beste, was Dir passieren kann, dass Du den Schmerz der Entscheidung als Wachstumsschmerz erkennst. Nur, wenn Du bereit bist, Dich ihm immer wieder zu stellen, wirst Du ihn irgendwann genießen. Und vor allem kannst Du nur dann Dein Schicksal selbst bestimmen.
Strukturiere Deine Entscheidungen.
So viele Menschen missachten die Macht des strukturierten Denkens und werden dafür bestraft. Zu Recht, denn das ist unverzeichlich. Du hast eine schwierige Entscheidung zu treffen? Dann reiß Dich bitte einfach zusammen, setz Dich hin und schreibe Dir auf:
- Welche Optionen es gibt
- Welche Option Dich in welcher Art und Weise weiterbringt
- Welche Option Dir und den Menschen in Deinem Umfeld wahrscheinlich am meisten Glück bringen wird
Du kannst auch andere Fragen nutzen. Wichtig ist, dass die Fragen konstruktiv gestellt sind – mehr dazu, wie Du Dich selbst mit den richtigen Fragen lenkst und automatisch gute Entscheidungen triffst, erfährst Du im Conquer-System.
Fazit zu Overthinking und Entscheidungen?
Nutze Deinen Verstand, anstatt Dich von Deinen Gedanken beherrschen zu lassen.
Verabschiede Dich von der Illusion, jedes mögliche Szenario kontrollieren zu können.
Triff Deine Entscheidungen rational, überlegt und schnell.
Fange mit kleinen Entscheidungen an.
Ich garantiere Dir: Du wirst merken, wieviel Kraft das freisetzt.
Viel Spaß und Erfolg dabei – Du kannst das!
Herzliche Grüße
Dein Vincent
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