Die Geschichte vom Überraschungsei und der Anspruchsmentalität

Gerade eben war ich kurz bei Penny, etwas Gemüse kaufen. An der Kasse war dann ein Mann mit seinem ca. 4-jährigen Sohn vor mir. Der Mann war ein cooler Typ. Gut in Form, gepflegt, höflich. Und er hatte richtig Bock, sich um sein Kind zu kümmern. Hat ihm alles gezeigt, erklärt etc. Finde ich einen schönen Kontrast zu vielbeschäftigten Smartphone-Eltern. Was hat das jetzt mit Anspruchsmentalität zu tun? Keine Angst, wir kommen schnell zur Sache.

Aber das, was dann geschah, fand ich sehr bezeichnend. Wichtig: Die Beobachtung ist aus dem Kontext gerissen, natürlich weiß ich nichts über die Hintergründe und Beweggründe. Der Sohn interessierte sich für die Überraschungseier. Und der Vater? Holte ihm sofort eines und gab es ihm in die Hand.

Dann nahm er es ihm ab und legte es auf die Kasse. Der Sohn fing sofort an zu quengeln. Der Vater gab es ihm wieder und das Kind versuchte es zu öffnen… schaffte es aber nicht. Und jetzt? Kam auch nich die – superfreundliche, ich mag sie echt gerne – Kassiererin ins Spiel: Sie öffnete dem Kind das Ei und es konnte sofort essen.

Toll, wie nett die alle sind, oder?

Ich verstehe das ja, dass man das Kind glücklich machen will. Und sich gut kümmern will. Und aufmerksam sein will…

Aber denkt denn jemand daran, was das Kind daraus für sein Leben lernt? Kinder verarbeiten und lernen aus allem, was ihnen geschieht. Aus jedem Satz, aus jeder Handlung, aus absolut allem. Deswegen die  Frage:

Was hat das Kind aus dieser Situation gelernt?

  1. Ich muss nicht warten, sondern meine Bedürfnisse werden sofort erfüllt.
  2. Ich muss keine Widerstände überwinden, sondern mich nur kurz beschweren.
  3. Ich muss mich nicht einmal selbst darum kümmern, sondern die anderen regeln alles für mich.

Wer diesen Text absichtlich missverstehen will, wird jetzt so etwas sinnbefreites sagen wie: Aber Kinder brauchen doch Hilfe und ihnen fällt warten schwerer... und all so einen Mist. Das ist der neue, verweichlichte Zeitgeist, der da spricht.

Anspruchsmentalität vs. Leistungsmentalität

Natürlich brauchen Kinder Hilfe.
Hier geht es aber darum:

  1. Man muss im Leben manchmal warten und wird dafür sogar nicht immer belohnt.
    Wie soll ein Kind mentales Durchhaltevermögen aufbauen, wenn es nicht mal drei Minuten auf sein Überraschungsei warten muss?
    Eine einfachere Konditionierung für Durchhalten lohnt sich geht ja wohl kaum – und dieses Kind wurde darum gebracht.
  2. Wieso lässt man dem Kind nicht die Möglichkeit, selbst einen Weg zu finden, die Verpackung des Eis zu öffnen oder zeigt ihm wie das geht? Es sind doch auch genau diese kleinen, gemeisterten Erfolgserlebnisse, die ein Kind braucht, um Selbstvertrauen aufzubauen und Problemlösungen zu entwickeln.
    Das Kind wurde also auch um potenzielle mentale und intellektuelle Entwicklung gebracht.

Natürlich ist das nicht schlimm, wenn das einmal passiert.

Wenn allerdings ein Kind in diesem Geiste aufgezogen wird, stehen die Chancen gut, dass es nie selbstständig und selbstbewusst bzw. selbstvertrauend wird.

Warum die Anspruchsmentalität ein Problem ist

Die Anspruchsmentalität ist eines der größten Übel der verweichlichten, modernen, westlichen Gesellschaft. Sie ist der Grund, warum es mit Deutschland gerade bergab geht. Sie ist der Grund, warum Leute keine Verantwortung mehr übernehmen, sondern erwarten, dass der Staat sich um sie kümmert. Dass alles sicher, versichert und geregelt sein muss, damit man sich selbst ja keine Gedanken machen muss.

Nicht nachdenken.
Keine Probleme lösen.
Und vor allem: Bloß nicht leiden.

Schmerz ist Tabu. Das muss man ja erstmal in die Köpfe der Menschen bekommen, die bequem auf ihrer Couch sitzen und ihren Zucker zusammen mit ihren Medien konsumieren, bis sie körperlich und mental so dezentriert und degeneriert sind, dass sie einen Text wie diesen nichtmal mehr lesen können.

Harte Zeiten erschaffen starke Männer
Der ewige Zyklus? Es ist DEINE Aufgabe, ihn zu durchbrechen.

Was sie dadurch verpassen? Schmerz ist…

  1. Motivation
  2. Der ultimative Wachstumsfaktor

Wachstum tut weh. Muskelkater nach dem Training… Wachstumsschmerzen in der Pubertät… Lampenfieber vor der Abschlussprüfung… all das sind einfache Beispiele für Leiden. Leiden, das notwendig ist, um weiter zu kommen.

Wer denkt, dass dieses Leid jedem erspart werden sollte und es selbst meidet, hat eine Loser Mentalität – meine Meinung.

„[…] Der Umgang mit der Schmerzzone unterscheidet den Champion vom Nicht-Champion. ICH MAG DEN SCHMERZ, DER MICH ZUM CHAMPION MACHT“. – Arnold Schwarzenegger

Es selbst in die Hand nehmen

Selbst Lösungen suchen. Die Drecksarbeit machen. Lernen. Wachsen.

Anstatt alles serviert zu bekommen.

Das bildet einen starken Charakter aus.

Und nicht die Anspruchsmentalität, das andere für einen sorgen müssen.

Natürlich darf – und sollte – man dabei Hilfe annehmen. Annehmen können.
Natürlich heißt das nicht, dass man alles allein machen muss.

Es heißt einfach nur: Leistungsbereit sein. Bereit sein den Weg mit all seinen Widrigkeiten zu gehen.

Ein Faktor, der Gewinner von Verlierern unterscheidet.

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Diese Seite ist für Leute, die Wegen finden und gehen wollen. Die bereit sind, zu tun, was getan werden muss, um ihre Ziele zu erreichen, stolz und mich sich selbst im Reinen zu sein.

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Alles Gute
Dein Vincent

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